L

Laparoskopie

Bauchspiegelung; endoskopische Untersuchung der Bauchhöhle durch einen kleinen Schnitt, meist links oberhalb des Bauchnabels; Endoskopie

Laparotomie

Operative Öffnung der Bauchhöhle, um Gewebeproben für diagnostische Untersuchungen zu entnehmen; Diagnostik; Biopsie

Laryngoskop

Instrument zur direkten Kehlkopfspiegelung; hat eine Lichtquelle und ermöglicht einen direkten Blick in den Kehlkopf; Laryngoskopie

Laryngoskopie

Kehlkopfspiegelung; Untersuchung des Kehlkopfes mit Hilfe von Spiegeln (indirekte
Laryngoskopie) oder durch Einführen eines Laryngoskops (direkte Laryngoskopie); eine Sonderform der indirekten Laryngoskopie ist die Lupenlaryngoskopie

Larynx

Kehlkopf

Laser

Lichtstrahlung mit extrem hoher Energiedichte; trifft sie auf Gewebe, wird die Energie als Wärme frei. Laser können daher zum zielgenauen Verkochen oder Durchtrennen von Gewebe eingesetzt werden

Laservaporisation

(lat. vapor = Dampf); Verdampfung und somit Zerstörung von Gewebe mittels Laserstrahlen, etwa am Gebärmutterhals (Zervix)

Läsion

Störung, Veränderung oder Verletzung eines Organs oder Körpergliedes

latent

Stumm, verborgen

Latenzzeit

Zeitspanne zwischen einer Schädigung und dem Ausbruch der durch sie verursachten Krankheit; Inkubationszeit

Laxans (Pl. Laxantien)

Abführmittel

Leberperfusion

Durchspülung der Leber (mit Zytostatika)

Leberresektion, anatomiegerecht

Teilentfernung der Leber, bei der entweder die rechte oder die linke Hälfte der Leber entfernt wird

Leberzirrhose

Zerstörung der normalen Leberzellen, ausgelöst vor allem durch den regelmäßigen und übermäßigen Konsum von Alkohol; führt im fortgeschrittenen Stadium oft zu Leberkrebs

Leiomyom

Gutartiger Tumor, der aus glatten Muskelfasern besteht

Leitlinie

Wissenschaftlich begründete Empfehlung zu Prävention und Früherkennung bzw. Diagnostik, Therapie und Nachsorge bestimmter Erkrankungen

Leukämie

Bösartige Erkrankung der Organe, die für die Bildung der roten und weißen Blutkörperchen verantwortlich sind (unter anderem Knochenmark und Lymphsystem); bei Leukämiekranken ist der normale Ablauf der Zellproduktion gestört: Die Zellen teilen sich unkontrolliert und ungehemmt, sie reifen nicht aus und können ihre eigentliche Funktion nicht übernehmen. Man unterscheidet zwischen akuten Leukämieformen, die schnell und heftig auftreten, und chronischen, die sich langsam entwickeln.

Leukämie, akute lymphatische (ALL)

Bei der ALL ist eine Untergruppe der weißen Blutkörperchen, die lymphatische Stammzelle, entartet. ALL tritt bei Erwachsenen eher selten auf, meist erkranken Kinder zwischen dem zweiten und fünften Lebensjahr daran; Leukozyten

Leukämie, akute myeloische (AML)

Bei der AML entarten unreife Vorstufen von weißen Blutkörperchen, den Granulozyten oder Monozyten. Sie ist die häufigste akute Leukämieart bei Erwachsenen; Leukozyten

Leukämie, chronisch lymphatische (CLL)

Die CLL geht von entarteten Abwehrzellen des menschlichen Körpers aus; Lymphozyten

Leukämie, chronisch myeloische (CML)

Die CML geht von entarteten Knochenmarkzellen, den so genannten monoklonalen Stammzellen, aus; eine Unterform der CML ist die akute Promyelozytenleukämie

Leukapherese

Verfahren, um die weißen Blutzellen eines Spenders aus dem Venenblut zu gewinnen; die übrigen Bestandteile des Blutes werden in den Kreislauf zurückgegeben

Leukopenie / L eukozytopenie

Zustand mit zu wenig Leukozyten im Blut

Leukoplakie

Weißliche Veränderung der obersten Zellschicht der Schleimhaut; eine Leukoplakie kann sowohl gutartig als auch bösartig sein

Leukozyten

Weiße Blutkörperchen; sie spielen die Hauptrolle im Kampf des Körpers gegen Infektionen. Diese Zellen sind in drei Hauptgruppen unterteilt: Granulozyten, Lymphozyten, Monozyten. Beim gesunden Menschen ist nur ein geringer Teil der im Körper vorhandenen Leukozyten im Blut zu finden; die meisten Leukozyten befinden sich im Knochenmark beziehungsweise in verschiedenen Organen und Geweben. Eine Erhöhung der Leukozytenzahl im Blut deutet auf eine Krankheit hin; Blutbild

Leukozyten-Antigene, humane (HLA)

Bezeichnung für bestimmte Gewebe-Eigenschaften, die im Erbgut vorbestimmt sind; die Bestimmung (Typisierung) der HLA ist bei der Vorbereitung der allogenen Transplantation wichtig. Je ähnlicher das HLA-System von Spender und Empfängerist, desto größere Chancen bestehen für eine erfolgreiche Transplantation.

Leukozytose

Vermehrung der Leukozytenzahl im Blut auf Werte über 10.000 / μl; vor allem bei Infektionen, Entzündungen, Leukämie, auch bei Schwangerschaft, schwerer körperlicher Arbeit und Cortisontherapie; Blutbild

Lipiocistherapie

Behandlung, bei der ein bestimmtes Kontrastmittel, das sich besonders in Leberkrebszellen anreichert, mit radioaktiven Teilen beladen und in die Leberarterie gespritzt wird; die Strahlung tötet die Tumorzellen ab

Lipom

Gutartiger Tumor, der aus Fettgewebe besteht

lipophil

Fettlöslich

Liposarkom

Bösartiger Tumor des Fettgewebes

Liquor (cerebrospinalis)

Nervenwasser; umspült das gesamte Gehirn und das Rückenmark und befindet sich auch im Inneren des Gehirns, wo es die Gehirnkammern ausfüllt

Logopädie

Logopäden / -innen sind Spezialisten für die funktionelle Behandlung von Stimm-, Sprach- und Sprechstörungen, unter anderem auch für das Erlernen der Ersatzstimme nach Entfernung des Kehlkopfes

Lokalanästhesie

Örtliche Betäubung (zum Beispiel bei Punktionen oder kleinen Operationen)

Lokalrezidiv

Wiederauftreten des Tumors am Ort des ursprünglichen Tumors

lokoregionär

Um den Ursprungsort (z.B. des Tumors) herumliegend

Lumbalpunktion

Einstich in den Flüssigkeitsraum im Wirbelkanal (zwischen dem dritten und vierten oder vierten und fünften Lendenwirbel-Dornfortsatz), der das Rückenmark umgibt, um Nervenwasser (Liquor) zu entnehmen oder Medikamente in den Lumbalkanal einzuträufeln; dies geschieht unterhalb des eigentlichen Rückenmarks im Lendenwirbelbereich (lumbal)

Lumbalschnitt

Flankenschnitt

Lymphadenektomie

Operative Entfernung von Lymphknoten; z.B. zur Untersuchung auf Tumorbefall

lymphatisch

Mit Lymphe und Lymphknoten zusammenhängend

Lymphdrainage

Spezielle Behandlungsform bei Schwellungen, die durch verzögerten Lymphabfluss (etwa nach Entfernung der Lymphknoten) verursacht werden (Lymphödem). Dabei werden mit Hand und Fingern leichte Streich- und Druckmassagen durchgeführt, die die Flüssigkeit in andere Gebiete verteilen, wo sie besser abfließen

Lymphe

Gewebewasser, das in einem eigenen Gefäßsystem zu den herznahen Venen transportiert wird und sich dort wieder mit dem Blut vermischt

Lymphknoten

Die linsen- bis bohnengroßen Lymphknoten sind an zahlreichen Stellen des Körpers (Lymphknotenstationen) Filter für das Gewebewasser (Lymphe) einer Körperregion. Sie beherbergen weiße Blutkörperchen (besonders Lymphozyten) mit wichtigen Abwehrfunktionen und dienen als Filter für Bakterien und auch für Krebszellen. Somit sind die Lymphknoten wichtiger Teil des Immunsystems. Die oft verwendete Bezeichnung Lymphdrüsen ist missverständlich, da die Lymphknoten keinerlei Drüsenfunktion besitzen; Sentinel-Lymphknoten

Lymphknoten-Dissektion, axilläre

Operative Entfernung der Lymphknoten in der Achselhöhle

Lymphödem

Anschwellen einer Körperregion durch Stau oder gestörten Abfluss von Lymphe; häufigste Ursache ist die operative Entfernung oder Bestrahlung von Lymphknoten z.B. bei Brust oder bei Gebärmutterkrebs; Lymphdrainage

Lymphogranulomatose

Hodgkin Lymphom

Lymphokine

Substanzen, die von Lymphozyten produziert und abgesondert werden und andere Zellen aktivieren oder deren Funktion beeinflussen; haben eine wichtige Funktion bei der Immunabwehr

Lymphome, maligne

Bösartige Erkrankungen des lymphatischen Systems, es handelt sich um verschiedenste Lymphkrebsarten, die ganz unterschiedliche biologische Eigenschaften besitzen und in zwei Hauptgruppen unterteilt werden: Hodgkin Lymphom und Non-Hodgkin Lymphom

Lymphozyten

Untergruppe der weißen Blutkörperchen, die bei der Abwehr von Krankheiten und Fremdstoffen mitwirken, mit den beiden Unterarten B-Lymphozyten und T-Lymphozyten; von den Lymphozyten befindet sich nur ein kleiner Teil im Blut, die meisten befinden sich in den lymphatischen Organen (wie Thymusdrüse und Milz), wo sie sich vermehren.

Lynch-Syndrom

Selten auftretende ererbte Genveränderungen, die das Dickdarmkrebsrisiko steigern